Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 12. April zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Holger Busse,
Claudia Schakeit und Maik Treptow mit Moderator Michael Thürnau über die Arbeit des Vereins "Lila Hoffnung" aus Peine, der 2016 gegründet wurde.
Eine lila Schleife drückt Solidarität aus mit Menschen, die an chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten oder Darmkrebs leiden. Holger Busse ist selbst Betroffener, er
hat seit acht Jahren Morbus Crohn. Solche Erkrankungen sind oft tabuisiert, erklärt er: Erkrankte trauen sich oft nicht, darüber zu reden, und ziehen sich zurück. Aber auch ihre Freunde meiden
womöglich chronisch Erkrankte, sagt Holger Busse bedauernd. Das möchte er ändern durch mehr und auch öffentliche Aufmerksamkeit. Inzwischen hat er 2015 und 2016 nötige Operationen überstanden und
in der Nachsorge durch viele Gespräche den Mut gefasst, selbst etwas zu unternehmen, zumal auch die Ursachen solcher Erkrankungen noch nicht erforscht sind. Inzwischen unterstützen auch viele
Prominente die Betroffenen, das Thema in die Öffentlichkeit zu transportieren und so mehr Verständnis für etwa 320 000 Betroffene in Deutschland zu finden. Familiärer Rückhalt und Freunde
sind sehr wichtig für Kranke. Die hat Holger Busse glücklicherweise um sich. Als Gründer und Ideengeber des Vereins macht sich Holger Busse selbst "gläsern", sagt er, um anderen zu helfen.
Offener Umgang mit einer Krankheit nützt nicht nur dem Kranken, sondern auch seinem Umfeld, ist seine Erfahrung.
Maik Treptow ist durch seine Eltern, die chronisch krank waren, mit den Erkrankungen bekannt geworden. Er setzt sich für die Aktion "Herzenswünsche" ein. Wenn der
Alltag durch Krankheit bestimmt ist, sollen die Kranken wieder Spaß am Leben und Freude finden, dabei hilft er gern mit. Eine Kranke konnte beispielsweise für eine Woche nach Dänemark reisen
jetzt im April und ist glücklich mit vielen Fotos wieder nach Hause gekommen. Sie konnte sich gut erholen, berichtet Maik Treptow. Ein anderer Kranker wünscht sich ein Tattoo - ohne Einkünfte
wegen der Krankheit ist das aber nicht finanzierbar. So wird Kontakt aufgenommen, der Arztbericht studiert, ob es geht - und dann vielleicht dieser Herzenswunsch erfüllt. Die Freude, wenn so ein
Wunsch erfüllt wird, teilt sich natürlich auch Maik Treptow mit, der sich begeistert für diese Aktion einsetzt.
Claudia Schakeit hat Holger Busse beim DRK kennengelernt, so fragte er sie, ob sie ihn im Verein unterstützen wollte. Sie selbst ist chronisch erkrankt - an Diabetes,
und zwar nach einer Gallen-Erkrankung. Sie kennt deswegen die Probleme, den ganzen Tagesablauf um die Krankheit und Toilettengänge herum zu organisieren. Deshalb ist auch ihr die Aufklärung
ebenso wichtig wie die "Herzenswünsche". Spenden und Mitgliedsbeiträge (24 Euro pro Jahr für Privatpersonen) helfen dabei, anderen zu helfen. Interessierte können sich auf der
Internetseite: www.lilahoffnung.de informieren.
Demnächst steht ein großer Aktionstag im Peiner Ratsgymnasium an: Am 20. Mai ab 11 Uhr. Holger Busse stellt sich und seine Krankheit als Zeitreise vor, ebenso den
Verein. Auch Vorträge über "Ernährung" oder "Motivation und Sport" stehen auf dem Programm. Kinder und Jugendliche sollen ebenso angesprochen werden wie Erwachsene, auch Mediziner. Die Krankheit
kann Menschen jeden Alters treffen, denn schon Säuglinge können Morbus Crohn bekommen. Busse erhofft sich mehr Unterstützung durch mehr Information.